15. Nov, 2017 | Zur Übersicht
Der glückliche Zufall.
Kürzlich war ich in Ravenna. Mit einer lieben Freundin. Zum singulären Genießen ist sowohl die Stadt zu schön, als auch das Dolce Vita von Land und Leuten in diesen südlichen Gefilden nicht angetan. Die mir für die Reise mit dem Wohnmobil anvertraute Freundin und ich bummelten also entspannt durch die Fuzo. Zufällig. Ohne Absicht. Doch dann machte es wohl „Heureka“ oder so ähnlich. Serendipität wird das Phänomen auch hochtrabend genannt. Der sogenannte sogar „glückliche Zufall“, auch wissenschaftlich genutzt, hat ja schon öfter die Welt verändert.
Berühmte Beispiele hierzu sind die Entstehung von Penicillin oder eben jenes bereits oben genannte Heureka-Erlebnis des Archimedes, das ihn zu einem begeisterten Flitzen durch die Stadt beflügelte, nachdem er das nach ihm benannte Prinzip entdeckt hatte, wonach der statische Auftrieb eines Körpers in einem Medium genauso groß ist wie die Gewichtskraft des vom Körper verdrängten Mediums. Womit sich der Bogen wieder schließt. Denn rein zufällig begegnete uns während des entspannten Stadtbummels zwei meiner Freundin bekannte Berufskollegen, zwar weniger flitzend als eher leicht frustriert zu beschreiben, aber doch mit einem gewissen zumindest beruflichen Auftrieb ausgestattet, wie sie mitteilten, und sei es nur, um uns mit ihrer Kongressteilnahme zu beeindrucken.
Um vom Zufall den Schritt zur Serendipität zu schaffen, fehlt also nur noch die im Nachhinein festgestellte positive Ertragsfähigkeit des Ganzen. Die mag sich vielleicht noch irgendwann einstellen, vorerst bleibt es jedoch beim Staunen „wie klein die Welt doch ist.“
Und diese kleine Welt voller ungenutzter Zufälle ist doch immerhin ein Anfang. Ein riesiges Reservoir für Ideen, Geistesblitze, Möglichkeiten, Optionen und Chancen.
Am Beginn von allem steht ja bekanntlich ziemlich oft ein unentschlossenes „Vielleicht“. Egal worum es sich handelt, um geschäftliche Projekte, private Angelegenheiten oder lebensbestimmende Entscheidungen. Womöglich an dieser Stelle auch bei mir selbst, ob ich es mir tatsächlich zutrauen soll, regelmäßig die Umwelt mit meinen Gedanken und Ergüssen zu beschallen.
Wie gesagt: Vielleicht.
Und um es mir ein wenig leichter zu machen – VIELLEICHTER.
Wahrscheinlich ist es wirklich so.
Beim zweiten Mal geht alles schon vielleichter…