03. Jan, 2019 | Zur Übersicht
Neue Orientierung.
Love-to-be 2019.
Wie jedes Jahr beginnen wir auch heuer mit einer Menge neuer Vorsätze. In meinem Fall unter anderen dem, diesen Blog regelmäßig zu „beschreiben“. Nun ja, wir werden sehen. Um uns überhaupt zielgerichtet etwas vornehmen zu können, bedarf es vorab einer Orientierung. Womöglich einer Hilfe dabei.
Und genau da stellt sich die Frage, wie sich in diffusen Situationen Orientierung offenbaren kann? Wir einen Weg entdecken, mit dem wir nicht gerechnet hätten, ein sogenannter „Ausweg“?
Denn die Menschen befassen sich zunehmend mehr mit sich selbst, ihrem Lebensstil, ihrem Genuss. Die reine Erfolgsorientierung ist in die Jahre gekommen. Warum ist das so? Vielfach wird argumentiert, es hätte vor allem mit dem Wegfall der politischen und religiösen Dogmen zu tun. Überzeugende Ideologien, die Massen bewegen könnten, gibt es nicht, Lebensentwürfe für ein großes Denken bieten sich in unseren Breitengraden ebenfalls nicht an.
Man ist müde. Politikmüde, konsummüde, zum Teil auch leistungsmüde. Wir leben in einer Zeit des Wandels. Im Großen wie im Kleinen. Alles ist im Umbruch begriffen – von den Lebensstilen über die Technologien bis zu einer neuen Völkerwanderung, die ganz Europa in Unruhe stürzt. „Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung.“ Dieser Aussage Herakliths von Ephesus zufolge gewinnt auch die Aussage an Gewicht, dass eine Nichtbereitschaft zur Weiterentwicklung Chaos nach sich ziehen würde.
Die letzten 70 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges haben Wohlstand über Europa und vor allem auch unser kleines Österreich gebracht. Nun ziehen täglich neue Herausforderungen Angst, Unsicherheit und Wut nach sich. Wenn wir die zweite Republik Revue passieren lassen, wird klar, dass ihr Erfolg auf den übersichtlichen Strukturen und dem durch das eklatante Wirtschaftswachstum zu verzeichnenden Wohlstand basiert. Kombiniert mit einer Neutralität, die wir Österreicher wie einen unantastbaren Schild jahrzehntelang vor uns hergetragen haben, leben wir seit langem in einer Oase der Seligkeit, die sowohl wirtschaftlich als auch an gemessenem Wohlstand fast an der Wirklichkeit vorbei existiert.
Doch durch die steigende globale Transparenz ergeben sich aktuell neue Notwendigkeiten und Problemstellungen. Wellen an trostlosen Schicksalen brechen über Mitteleuropa und ein nicht vorbereitetes Österreich herein, es fehlt nicht nur die Bereitschaft, sondern vor allem die Fähigkeit zur Bewältigung und unerlässlichen Weiterentwicklung.
Was ist die logische Schlussfolgerung dieser durch mannigfaltige aus dem zunehmenden Tempo resultierenden Problemstellungen? Das eigene Ich wird – neben einer womöglich gerade im Entstehen begriffenen neuen Solidarität und gelebten Menschlichkeit – zum großen Lebenssinn und Mittelpunkt erkoren. Man zieht sich ins persönliche Schneckenhaus zurück. Die Menschen befassen sich mit ihrem persönlichen Glück, wollen einen überzeugten, individuellen, gesunden und genussvollen Lifestyle pflegen.
Was ist jedoch das Paradoxe daran? Man macht sich selbst Druck, das Leben ganz besonders genießen zu müssen. Es entsteht eine Symbiose aus innerem und äußerem Zwang, sich und das Seine zu inszenieren. Die auch von außen wahrnehmbare Glücksfähigkeit wird zum Statussymbol und drückt sich darin aus, dass wir permanent als erfolgreich, jung, spritzig, und „lässig cool“ erscheinen wollen mit einer vor uns her getragenen Genussorientierung, die sich als neue Doktrin etabliert, ja fast schon als eine Art Genussreligion.
Dadurch erwächst eine neue Kaufbereitschaft, die genau in diese Bresche springt. Man will sich mit Marken und Produkten umgeben, die aus dem reinen „Konsum“ der „ewig Gestrigen“ einen sinnstiftenden „Prosum“ neuer ethischer Werte schafft.
Womit sich der Bogen wieder schließt.
Wir wollen Werte kaufen, wir wollen Gefühle lieben. Wir wollen so sein wie die Marken, die wir in unser Leben holen.
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