18. Okt, 2018 | Zur Übersicht
Spieglein, Spieglein…
Nicht vergessen: Wir beschäftigen uns immer noch mit dem Thema Erfolg. Sehr weit gefasst. Wann und unter welchen Umständen werden Marken vom Markt angenommen, wann werden sie Selbstläufer, ja sogar Marathonläufer? Wenn wir immer Schritt für Schritt gehen, das Ohr am Markt und das Feeling möglichst nah am Puls der Zeit, dann geht es immer auch um uns selbst. Das Erkennen des eigenen Ichs. Das Erlernen der Bedürfnisse der Kunden. Das Erspüren der Neigungen und Anliegen. Das Wachsenlassen der neuen Wünsche, Hoffnungen und Ängste. Sich einen Spiegel vorzuhalten und viele Fragen zu stellen.
Gibt es eine Art Schlüsselwort unserer Zeit, ein Codewort, das sich durch alle Belange der Jetztzeit zieht und mit dem sich die Phänomene von heute erschließen lassen? Einen Ansatz, der auch der Serendipität eine Chance gibt? Dem Erkennen der zufälligen Erfolgsgeschichten?
Laut Zukunftsinstitut leben wir in einer Resonanzkrise – vernetzt mit allem und jedem, fühlen wir uns immer weniger wahrgenommen. Wir fühlen uns nicht angenommen, und wir fühlen uns nicht ernst genommen. Dementsprechend lautet auch das neue Zauberwort: RESONANZ. Es geht uns offenbar darum, unsere innere Integrität zurück zu gewinnen, als Menschen Beziehungen neu zu definieren und auch mit Marken als emotionalen Wertemustern in „Resonanz zu gehen“.
Was bedeutet nun Resonanz genau? Der akustisch-physikalische Begriff der Resonanz beschreibt eine Beziehung zwischen zwei schwingungsfähigen Körpern. Eine positive Relation besteht dementsprechend nur, wenn durch die Schwingung des einen Körpers die Schwingung des anderen angeregt oder verbessert wird. Im Optimalfall wenn Schwingungsgleichheit besteht.
Wer kennt nicht das Gefühl, mit einem Partner oder einer Partnerin harmonisch zu einem Walzer übers Parkett zu schweben? Wie leicht und easy plötzlich alles wird, welche Verbundenheit entsteht und welche Übereinstimmung? Während sich im Gegenzug eine unangenehme Disharmonie breitmacht, wenn einem das Gegenüber auf die Zehen steigt und sich nicht im gleichen Takt bewegt. Wenn es uns also gelingt, in eine Art inneren Dialog, eine stimmige Frequenz zwischen „unserer Marke und dem Kunden“ einzutreten, bei dem sich das Gegenüber nicht nur wahrgenommen, sondern auch wertgeschätzt, bestärkt und orientiert fühlt, sind wir einen großen Schritt weiter.
Wir bewegen uns in einer Zeit der großen Gegenströmungen, der Antitrends und der wörtlich zu interpretierenden „WIDERSPRÜCHE“. Denn den Menschen ist durch den Vernetzungswahn die Bodenhaftung abhandengekommen bzw. das eigene Netzwerk über den Kopf gewachsen. Umso wichtiger wird es, zu verstehen, ein Gefühl der Resonanz, des Nachgebens und positiven Widerhalls zu vermitteln.
Wir versuchen also, die Schwingungen zu spüren und einen Gleichklang herzustellen.
Und machen uns auf die Suche nach dem Rhythmus unserer Marke, nach dem Takt.
Und entdecken nach dem Serendipitätsprinzip womöglich eine neue Melodie?